Werte-Integration mit Wirksamkeit

Oft sind Unternehmen, Führungskräfte und Verantwortliche erstaunt, überrascht und manchmal auch gekränkt, wenn man ihnen darstellt, dass viele andere Unternehmen ähnliche Werte und Philosophien verfolgen. Fast allen geht es um Vertrauen und Offenheit, Kundenorientierung, Qualität, Verantwortung und Augenhöhe.

Vielfach ist heute erkennbar, dass die meisten Unternehmen den Wertediskurs nicht ernsthaft betreiben, da die weiteren integrativen Schritte ausgeblendet und daher nicht angegangen werden.

FAZIT: Zahlreiche Unternehmen halten heute Werte und Philosophie des Unternehmens als „theoretisch“ wichtig. Was allerdings stattfindet ist ein Scheindialog mit einer beschriebenen Vorgehensweise zur Scheinverankerung der Werte und Philosophie. Dabei ist zu unterstellen, dass dies nicht böswillig passiert, sondern eher aus einem nicht besseren Wissen. Nicht berücksichtigt wird, dass Strukturen, Hierarchien, Machtsituationen, innere Haltungen und Verhalten die Werte und Philosophie erst zum Leben erwecken. Genau auf diesen Ebenen sind nach dem Wertediskurs Veränderungen einzuleiten, wenn Werte erlebbar wirksam werden sollen.

 

TIPP: Der wichtigste erste Schritt in einer Kultur des Miteinanders sind die realistischen Definitionen von Werten oder Philosophien, die der tatsächlichen Zusammenarbeit zugrunde liegen sollen. Dabei ist sich zu orientieren, welche Kulturwerte eine zukunftsfähige Zusammenarbeit (oder eine neue Arbeitswelt) fördern und welche der gewachsenen Werte weiterhin hilfreiche Unterstützung bieten. Die Mischung macht den Unterschied für jedes einzelne Unternehmen.

 

Um nun die Werte wirklich wirksam zu integrieren, sind im zweiten Schritt Strukturen, Hierarchien, innere Haltungen und Verhalten zu hinterfragen, inwieweit diese den Werten entgegenstehen. Es ist also beispielhaft zu fragen und zu beantworten: Inwieweit das aktuelle Verhalten der Führungskräfte die Begegnung auf „Augenhöhe“ (soweit Augenhöhe ein Wert darstellt) wirksam ermöglichen? Und wie dies konkret im Rahmen des Handelns aussieht?

 

Strukturen, Prozesse, Verhalten und innere Haltungen stellen die Transformatoren der Werte dar – ohne einen Einklang gelingt keine Werteintegration. D.h. wir müssen gleichzeitig mit dem Wertediskurs ein Umlernen und Weiterentwickeln auf den genannten Ebenen initiieren um wahrnehmbare Veränderungen bei den Strukturen, Prozessen und Verhalten hervorbringen. Und noch einen TIPP: Bei so viel Veränderung reichen manchmal erst einmal nur zwei Werte, die aber dafür konsequent!